Heute ist es endlich soweit, ich fahre mit den Kindern meine Mutter besuchen und freue mich. Das erste mal seit dem 1.Februar und es kommt mir wie eine Ewigkeit vor- ich verlasse das Kleinstadtidyll A. im Sauerland, um ins andere Kleinstadtidyll M zu fahren- zum Schießen der Gedanke.
Ich finde aber für die kurze Zeit habe ich mich schon mehr oder weniger gut eingefunden. Man könnte auch böse sein und sagen das „Einleben in der Einöde“, kurz Provinzintegration hat gut geklappt. Aber ich tu auch echt viel dafür, muss man sagen. Eigentlich bin ich ja nicht so. Eine, die sich aktiv in Dinge einbringt, aber nun muss ich, für mich, für unsere Kinder und für uns.
Neulich stand ich mit unserem Nachbar im Garten und unterhielt mich über die Gegend und über den Nachbarschaftsgossip der hier gerade so rum geht. Ich weiß nun wer nett ist und wer etwas komisch ist, aber meine Wahrnehmung hatte mich da im Vorfeld schon nicht getäuscht, ohne ihm zuzustimmen.
Er erzählte außerdem, dass er im Mai wieder ausziehen würde, da er und seine Frau ein Haus in A. gekauft hätten und nur übergangsweise im Haus neben uns zur Miete wohnten. Denn: er wohnte vorher in einem 600 Seelen Örtchen und wollte unbedingt mal in der Stadt leben. Daher mietete er erst probeweise ein Haus in A. bevor er dann Nägel mit Köpfen machte. Er war begeistert von den Möglichkeiten die die Stadt so biete, über alle Erreichbarkeiten und der Infrastruktur. Innerlich musste ich irgendwie lachen, da schreibe ich diesen Blog raus aus der Stadt und rein ins „Dorf“(also für mich ein Dorf) und er machte es genau anders herum. Er wohnte tatsächlich ein halbes Leben lang in einem Dorf und für ihn ist A. schon eine große Stadt. Seine Begeisterung riss mich förmlich mit und das so untypische für mich, die, die gerne mal total überheblich ist und sich manchmal(eher oft) über Menschen lustig macht. Ich fand das, was er erzählte und mit welcher Begeisterung er es erzählte, obwohl ich natürlich gedanklich geschmunzelt und gelacht habe, ja ich fand das irgendwie süß und tootal sympathisch. Warum? Weil es einfach ehrlich war! Und so sindse diese Sauerländer, die sagen einfach das was sie denken, egal ob es sich für eine Städterin wie mich komisch anhören könnte. Keine Fassade, kein Imponiergequatsche, nein man steht einfach zu dem was man ist. Und das find ich gut so, woll!?