Safe, safer Sauerland!

Da wohnte ich einst in deutschlands gefährlichster Stadt und nun in der sichersten Region Deutschlands.

Dazu muss ich Frankfurt in Schutz nehmen, es ist nie etwas passiert und ich habe mich immer sicher gefühlt. Heute aber fuhr ich eine Straße in A. hoch und was sah mein Auge gleich?! Zwei junge Männer,ziemlich fertig aussehend, gaben sich da etwas auffällig unauffällig von Hand zu Hand und sie haben sicher nicht „Ringlein Ringlein Du mußt wandern gespielt“. Also selbst in einer provinzielleren gegend wie A. passieren eben auch Dinge wie in einer großen Stadt und es werden auch hier Drogen konsumiert und Waffen haben die im Sauerland auch alle, natürlich legal. Weil, die sind ja alle im Schützenverein. Da hofft man nur nicht, dass einem  von denen das Hirn weichkocht und er ausrastet, woll!

Stadt Land Sauerland

Heute ist es endlich soweit, ich fahre mit den Kindern meine Mutter besuchen und freue mich. Das erste mal seit dem 1.Februar und es kommt mir wie eine Ewigkeit vor- ich verlasse das Kleinstadtidyll A. im Sauerland, um ins andere Kleinstadtidyll M zu fahren- zum Schießen der Gedanke.

Ich finde aber für die kurze Zeit habe ich mich schon mehr oder weniger gut eingefunden. Man könnte auch böse sein und sagen das „Einleben in der Einöde“, kurz Provinzintegration hat gut geklappt. Aber ich tu auch echt viel dafür, muss man sagen. Eigentlich bin ich ja nicht so. Eine, die sich aktiv in Dinge einbringt, aber nun muss ich, für mich, für unsere Kinder und für uns.

Neulich stand ich mit unserem Nachbar im Garten und unterhielt mich über die Gegend und über den Nachbarschaftsgossip der hier gerade so rum geht. Ich weiß nun wer nett ist und wer etwas komisch ist, aber meine Wahrnehmung hatte mich da im Vorfeld schon nicht getäuscht, ohne ihm zuzustimmen.

Er erzählte außerdem, dass er im Mai wieder ausziehen würde, da er und seine Frau ein Haus in A. gekauft hätten und nur übergangsweise im Haus neben uns zur Miete wohnten. Denn: er wohnte vorher in einem 600 Seelen Örtchen und wollte unbedingt mal in der Stadt leben. Daher mietete er erst probeweise ein Haus in A. bevor er dann Nägel mit Köpfen machte. Er war begeistert von den Möglichkeiten die die Stadt so biete, über alle Erreichbarkeiten und der Infrastruktur. Innerlich musste ich irgendwie lachen, da schreibe ich diesen Blog raus aus der Stadt und rein ins „Dorf“(also für mich ein Dorf) und er machte es genau anders herum. Er wohnte tatsächlich ein halbes Leben lang in einem Dorf und für ihn ist A. schon eine große Stadt. Seine Begeisterung riss mich förmlich mit und das so untypische für mich, die, die gerne mal total überheblich ist und sich manchmal(eher oft) über Menschen lustig macht. Ich fand das, was er erzählte und mit welcher Begeisterung er es erzählte, obwohl ich natürlich gedanklich geschmunzelt und gelacht habe, ja ich fand das irgendwie süß und tootal sympathisch. Warum? Weil es einfach ehrlich war! Und so sindse diese Sauerländer, die sagen einfach das was sie denken, egal ob es sich für eine Städterin wie mich komisch anhören könnte. Keine Fassade, kein Imponiergequatsche, nein man steht einfach zu dem was man ist. Und das find ich gut so, woll!?

Entschleunigung und Beschleunigung

Das Sauerland, habe ich ja schon erwähnt macht aus uns so richtige Feizeitaktivisten. In Frankfurt habe ich uns schon fauler in Erinnerung gehabt.Meist unternimt man etwas innerhalb seines Stadtteils. Warum auch das Auto anmachen, ist anstrengend mit zwei Kids und ob man dann später einen Parkplatz bekommt ist auch die Frage. Hier im Sauerland, mit zwei Autostellplätzen quasi vor der Haustür stellt sich diese Frage schon mal nicht.  Also fuhren wir am Samstag ins Möbelhaus in das 30 Km entfernte Hamm. Ein riesiges Möbelhaus, das einen Häuserblock von Frankfurt füllen könnte und somit gut und gerne über 300 Menschen Minimum Wohnraum schenken könnte. Aber im Sauerland gibt es kein Wohnraumproblem, im Gegenteil! Eher flüchten junge Menschen in die hippen Städte wie Köln und Düsseldorf und natürlich auch die etwas entlegeneren, um diese jetzt nicht auch noch aufzuzählen. Aber ein paar bleiben, oder kommen sogar zurück. Es gibt bei Facebook sogar eine dafür extra erstellte Gruppe. „Heimvorteil Hochsauerland“ Für Rückkeher und für die neu Zugezogenen gibt es die “ Neu im Hochsauerlandkreis“ Gruppe. Da tauschen sich die Leute aus, um Menschen kennen zulernen. Auch ich habe mich daran schon versucht, denn als ich hörte das eine Frankfurterin nach A. zugezogen ist, habe ich einen Aufruf gestartet. Leider außer ein paar Typen die sich bei „Frankfurterin“ angesprochen fühlten, keine besondere Resonanz aus weiblichen Reihen. Naja aus dem Alter mir mit 40 einen „besten Freund“ zu suchen bin ich ehrlich gesagt raus, außer er ist schwul. Und männliche gute oder beste Freunde konnte ich mir glücklicherwiese erhalten, so dass da nun kein weiterer Bedarf besteht, an solchen Kontakten aufzubauen. Also löschte ich meinen Aufruf schleunigst wieder, bevor da noch mehr unangemessene Anfragen reingekommen wären.

Zurück zum Möbelhaus, ein Spielparadies für unsere Tochter und der Schlechtwettertipp für alle Eltern. Also wir waren jetzt nicht beim „Schweden“, aber Leo und wir hatte trotzdem Megaspaß.  Die Möbelberater waren alle super nett und als wir uns einfach mal chillend in der Gartenmöbelabteilung in die Hängematten legten und die Leo eine Weber Grill Attrappe für sich entdeckt hatte und uns nun Würstchen grillen wollte, blieben wir einfach liegen. Da kam dann natürlich der nette Verkäufer, aber der war einfach nur nett und unterhielt sich mit uns, ganz selbstlos, ohne das Gefühl zu haben er denke,“hier jetzt mal raus aus den Matten,oder kauft sie einfach ihr Idioten, brauche die Provision noch für den Monat, und passt mal auf eure Blagen auf, die nimmt uns hier das Inventar auseinander“, Nein im Gegenteil, wir hatten einen nette kleine Smalltalk Runde und er erzählte von seinen Nichten und das das Möbelhaus von einem Porschedesigner konzipiert wurde und es war einfach nur nett. Da flüchtete ich die letzten Jahre aus diesem Kleinstadtod, um die Anonymität und Freiheit zu suchen und merke nun, vielleicht wollte ich die ja am Ende gar nicht. Das fühlt sich nämlich gut an, wenn man sich mit Menschen unterhält, die sich für einen interessieren. Das ist menschenfreundlich und ich habe das die letzten Jahre ein wenig verlernt glaube ich.Wir bemerkten auch, durch die Weitläufigkeit des Möbelhauses war es nicht so voll und Leo tollte die Gänge entlang und besonders die Kinderabteilung mit den ganzen Hochbetten und Rutschen und kleinen Schaukeltieren waren für sie der Hit. Kinderbetreuung gab es da zwar auch mit einem sehr schönen Spielebereich, aber dafür ist sie noch zu klein.

Am nächsten Tag, das Wetter war herrlich, die Sonne schien, einfach perfekt zum rausgehen. Also beschlossen wir nach Dortmund zu fahren in den Zoo. Man ist von A. in einer halben Stunde knapp 40 Minuten in Dortmund. Da habe ich nicht schlecht gestaunt. Und der Zoo, der war auch super. Wie schon am gestrigen Tag im Möbelhaus war es nicht so voll, was die Menschenzahl betrifft. Viele der Tiergehege waren ganz niedlich und mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden. Es ist ein kleiner Zoo, aber für so kleine Kinder wie wir sie haben, genau perfekt. Besonders beeindruckend waren die Giraffen, an die kam man so nah, dass man ihren Atem beinahe spürte, das fand selbst ich total aufregend. Und mein Highlight waren die Faultiere. Irgendwie liebe ich Faultiere, die sind zwar irgendwie hässlich, aber irgendwie finde ich die so knuffig. Diese waren untergebracht in einem Häuschen für sogenannte „Freigänger“. Diese hatten kleine strohbefüllte Kojen und weiter oben unterhalb der Decken waren Seile zum Klettern gespannt. Und dann bemerkte ich es, ich hatte Glück, denn die Kleinen schlafen ja die meiste Zeit des Tages. Eines war wach und bewegte sich  gaaaanz    laaaaaangsaaaaam. Toll!

Es war ein schöner Sonntag den wir alle gemeinsam verbracht haben. Dieses Sauerland entschleunigt uns alle immer mehr, das haben T. und ich bemerkt.

Morgens wurde ich dann allerdings von einem Alptraum geplagt. Ich träumte, dass ich den Müll nicht rausgestellt hätte. Und dann wachte ich auf, es war schon 8 Uhr morgens. Ich muss dazu sagen, ich lage mit meinem Sohn Max von 5- 7 Uhr wach im Bett , er hat zur Zeit die „Mitten in der Nacht Plapperitis“ und  er wurde dann doch noch mal Müde, ich auch! Also schreckte ich aus dem Müllalbtraum auf und dachte nur SCH….! Kein Traum! Heute ist ja der 5.3. Zeit für die Biotonne! Gestern abend hätte ich…..Mist! Also hechtete ich runter zog schnell einen Wollmantel über, sprang in meine Boots, schnappte mir die Tonne und rannte so schnell es ging zur Straße, um die Tonne dort in Linie zu parken. Aber ich war zu spät. Die Tonnen standen nicht mehr brav in Linie und mir war klar was das bedeutete. Ich hab die Müllabfuhr verpasst. Katastrophe! Jetzt musste ich wieder geschlagene 2 Wochen warten, bis der Biomüll abtransportiert würde, so ne verdammte Sch…. dachte ich nur noch und trottete betrübt und sauer die 100 Meter mit der vollen Tonne wieder zurück zum Haus.Ich fand es bisher ja immer toll nicht direkt an der Straße zu wohnen, aber nun, wo man den Müll immer zur Straße bringen muss und es dafür keinen Dienst gibt nervt es mich ja schon ein wenig.

Seit über 20 Jahren musste ich mich als Städterin um sowas nicht kümmern. Da gibt es dann einen Hausmeisterdienst, oder die Müllabfuhr holte sich die Tonne selbst heraus. Und nun muss ich nach einem hoch komplizierten Müllabholungskalender, den ich mir extra gedownloaded habe, aber auch in papierform in die Küche gehängt habe, richten und die Mülltonnen auch noch selbst rausbringen. Ich habe mir dazu eigens auch eine MüllerinnerungsApp runtergeladen, die mich eigentlich einen Tag früher daran erinnern sollte- versagt-Mist! Ich war so stolz, dass ich die letzten Wochen den  Müll pünktlich wie alle anderen Sauerländer auch, schon am Abend zur Straße brachte. Meine neue Nachbarin bemerkte auch und sagte eines Tages zu mir, wie man die Papertonne richtig hinstellt und zwar mit der Klappe nach vorn und nicht mit dem Griff, das wäre nur bei der Papiertonne so und wenn man sich nicht daran halte, dann lassen die die Tonne voll stehen. Ich wußte nicht ob ich lachen sollte, aber dann sagte ich nur, oh dann hatte ich wohl Glück an dem Tag. Aber da sagte sie freundlich, “ nein, die wurde abgeholt, weil ich sie dir umgedreht habe“, da war ich aber echt baff. Ich fand das echt nett. Ich meine das jetzt an der Stelle nicht ironisch. In Frankfurt wäre das den meisten doch total egal was mit der Nachbarstonne passiert, aber hier macht man sich Gedanken um den Anderen, das finde ich schön. Wenn ich sie noch dazu bringen könnte meine Tonne mitzunehmen…, nein weg mit dem Gedanken, will ja nicht unverschämt werden.

Ja der Müllkalender, der wurde sicherlich ist bis ins kleinste Detail von der Stadt in einer eigens dafür angelegten Müll Task Force mit dem Namen „Operation Waste Away“ ausgetüftelt, man hat quasi jede Woche etwas zu tun. Dem Arnsberger Bürger wird so garantiert nicht langweilig. Einmal im Monat die Restmülltonne, alle zwei Wochen gelbe Säcke und Biotonne und einmal im Monat die Papiertonne, natürlich alles so zeitlich versetzt, dass man jede Woche etwas rausstellen muss. Anstrengend, vorallem immer an anderen Tagen, das muss man sich ja irgendwie merken. Montagss Biomüll und Restmüll, Donnerstags Gelbe Säcke und Papier, das ist echt ne Herausforderung für meinen Geist. Früher habe ich mir um diese Mülltrennung nicht soviel Gedanken gemacht muss ich ehrlich gestehen, hab einfach gemacht, aber jetzt bin ich da sehr sehr akribisch. Mülltrennung meine neue Religion! Und wehe ich vergesse es das nächste mal wieder, dann aber mal 10 x die Abholzeiten der Monate April bis  Juni aufsagen. Amen! Ähm, Woll!

Interview zur Gruppe „Heimvorteil Hochsauerlandkreis“

Gute Gründe

Aktuelles

Ein neuer Babysitter, rote Rosen und ein Abendessen das Nachgang hatte.

Wieder ist mehr als eine Woche vergangen und viel passiert einfach nicht im Leben einer zweifachen Mutter in einem paar 10000 Einwohner Örtchen.

Kaffee trinken im Cafe, Fehlanzeige! Da sitzt in A. meist nur die ältere Generation. Und auch sonst ist nicht viel los im Örtchen. Aber meine Laune ist erstaunlicherweise noch immer optimistisch. Ich bin neugierig und noch immer von einem Aktivismus gepackt, den ich mir die letzten 2-3 Jahre auch in Frankfurt gewünscht hätte.  Seit wir in Frankfurt den Stadtteil wechselten, habe ich irgendwie ein wenig wie in einer Blase gelebt. So richtig kam ich nicht mehr in die Puschen einfach mal die Kinder ins Auto zu setzen und irgendwohin zu fahren. Mir war es regelrecht zu ansrengend. Und besuchen wollte uns dann letztendlich im Gallus auch kaum einer. Irgendwie zu unbequem die zwar nur 6 Km wenns hoch kommt zu fahren, aus Sauerländer Sicht ja nix!, aber wenn man durch die Stadt fährt je nach Zeit und Ampelschalte kann das mal schnell ne halbe Stunde oder mehr werden.  Aufjedenfall bin ich mit meinen Kindern jeden Tag draußen, es ist zwar bitterkalt, aber die Sonne und dann diese extrem klare Luft, das boostet mich dermaßen, dass ich davon süchtig werden könnte. Mit Leo war ich schon im Kinderturnen und eine Babysitterin haben wir auch schon organisiert. Dann konnte ich mich schon mit einen Handwerker anfreunden und eine Haushaltsfee für einmal die Woche wird mir bald vorgestellt. Pahh, das ist mehr, als ich die letzten 3 Jahre in Frankfurt hinbekommen habe und das alles innerhalb einer Woche, bin verblüfft von mir selbst. Unsere Babysitterin ist ein sehr sehr nettes Mädchen. Mein Mann lacht immer wenn ich das sage, aber sie ist 19 und macht im April Abitur und wir könnten ihre Eltern sein, daher ist sie für mich ein Mädchen. Leo hat sie gleich ins Herz geschlossen und sie haben gleich angefangen miteinander zu spielen.

Also haben wir gewagt nach einem Probesitten, den Geburtstag meines Mannes mit einem romantischen Dinner zu zweit und die Kinder unter Betreuung, ausklingen zu lassen.  Interessanterweise kann ich echt gut loslassen. Ich hatte zwar ein wenig Bedenken und mein Telefon natürlich im Restaurant auf dem Tisch, aber ich hab nicht die ganze Zeit darauf geschaut und auch keine whatsapp geschrieben.

Mein Mann und ich versuchten ein neues Restaurant bei uns um die Ecke. Ein Steakhaus mit Spezialitäten aus dem Balkan. Die Kritiken bei Tripadvisor waren durchweg gut. Wir gingen hinein und standen in einer rustikalen Kneipe, die, man könnte meinen sich seit der frühen 80iger Jahre nicht verändert hat. Ein Stammtisch gastierte dort und musterte uns neugierig und leicht skeptisch. Das war das Restaurant? Aber gleich wurden wir gebeten um die Ecke zu gehen, dort wäre das Restaurant und plötzlich standen wir wirklich in einem sehr gemütlichen und schönem Gastraum, dem Restaurant. Wir konnten uns einen Platz aussuchen, da an dem Abend nicht viel los war. Die Karte studierten wir und jeder orderte seinn Wunsch. Ich natürlich „Pola Pola“. Also Cevapcici und Spieße mit Pommes und Reis, das musste mal sein. Mein Mann entschied sich für ein Steak Hawai. Ich musste schon etwas über die Kombination schmunzeln, aber wenn er meint. Wir saßen dann schön gemütlich sprachen noch mal über mein Geschenk, das wir im Frühjahr vielleicht angehen wollen. Ich habe ihm ein Wochenende in Lüneburg geschenkt. Und jetzt kommt das Mega peinliche Outing und er wird mich dafür hassen!!! T. und ich schauen total gerne die Serie „Rote Rosen“. Die meisten werden sich nun fragen rote was?  Ja das ist ne ganz fiese Rentnersoap, bzw. Telenovela und kommt vor Sturm der Liebe, eine noch fiesere Rentnersoap auf ARD.  Mittlerweile spielen da echt viele Ehemalige der „Verbotenen Liebe“ mit, die wir auch gern sahen, bevor sie abgesetzt wurde und man muss sich ja eine Ersatzdroge, ähm -serie suchen. Naja, also wir schauen das gerne mal so zum runterkommen, wir sind ja eh extreme TV Junkies. Ich bewundere die Leute, die entweder gar keinen Fernseher haben, oder nur mal abends kurz die Nachrichten schauen und vielleicht noch ne Intellektuellen Gesprächsrunde oder am Wochende den Presseclub schauen. Als Kind war das der Megahorror. Man schaltet den Fernseher an, denkt es kommt was für Kinder und dann sitzen da 5 langweilige Erwachsene in langweiligen Klamotten, in gelangweilter Pose und erzählen nur langweiliges Gequatsche. Ich habe mich schon als Kind sehr fürs Fernsehen interessiert, aber auch da kristallisierte sich schon mein politisches Desinteresse sehr deutlich heraus. Also zurück zu den Roten Rosen, wir wollen uns mal Lüneburg anschauen, denn dort spielt die Serie und es sieht da so süß und idyllisch aus, fast schon pittoresk mit den roten Backsteinhäuschen und der Ilmenau die dadurch bächelt. Aber wir werden natürlich keine Fantour machen, aber vielleicht in dem Restaurant des Hotels, das dort immer wieder für Schlüsselszenen sorgt einen Kaffee trinken.

Unser Essen wurde serviert und ich wurde nicht enttäuscht, typisch Balkanteller, deftig fleischig, aber ich mag das. T´s. Teller bzw. Steak war sehr gelb. Das Steak war unter einer Currysahnesauce verschwunden, ein wohlgeformter „Reisbusen“, sowie ein bunter Gemüsemix lagen als Beilagen „dabei“(sagt man so im Sauerland).

Ich probierte von der Currysauce, macht man als Frau ja so, und alle Männer hassen das. Aha, hmm, interessant, hat mich nicht vom Hocker gerissen,  schmeckte nach „Tüte auf Sauce“. Aber im Großen und Ganzen war das Essen solide und gut. Das Fleisch von sehr guter Qualität. Auch das Steak meines Mannes war butterweich. Wir gingen nach unserem Abend wieder nach Haus und wir waren beschwippst. Denn mein Mann erwähnte im Restaurant das ich auch Wurzeln aus dem Balkan habe und von da an war es um uns geschehen. Der Besitzer kam gleich und stellte sich vor und bestellte uns gleich Slivovic und ZIVELI!  Wir gehötren von nun an zum Inner Circle und wurden über allen möglichen Arnsberger Gossip informiert.Wir waren voll und sagten, „wir kommen wieder, woll!

Unsere Babysitterin hatte alles im Griff, die Kinder schliefen und sie selbst lernte fleißig fürs Abi-vorbildlich!

Wir legten uns ins Bett und nachts passierte es dann, meinem Mann ging es schlecht und schlechter und noch schlechter, so schlecht, dass er trotz seines hohen pflichtbewusstseins seiner Arbeit gegenüber es nicht schaffte auszustehen und sich krank meldete. Der Nachgang kam dann prompt. Ich war bissi traurig, also natürlich über sein Gesundheitszustand, aber eben auch das es am Essen lag. Es war doch so schön dort!

Aber wir haben beschlossen, wir werden nochmal hingehen und dem Restaurant eine zweite Chance geben. Die Bewertungen sind viel zu gut und auch wenn man sich umhört, sagen alle, das Essen wäre TipTop. Vielleicht also nur einfach Pech,oder am Ende ein Darminfekt, wer weiß das schon. Woll?