Mich hat die Sehnsucht erwischt! Irgendwann musste es ja auch einmal dazu kommen. Ich hatte auch schon darauf gewartet, aber es kam nichts. Das ist wie wenn man erwartet das man in einer bestimmten Situation weinen sollte, aber merkt, es kommt partout keine Tränchen aus den Drüsen heraus. So war es mit meiner völligen Ausblendung des Heimwehs nach Frankfurt.
Aber irgendwann mussten wir und wollten wir auch wieder zurück und unsere Freunde besuchen, also nutzen wir eines dieser langen Maiwochenenden dazu. Im Haus der Schwiegereltern bekamen wir ein Ausweichdomizil mit persönlichem Wohlfühlcharakter und das auch noch bei sturmfreier Bude. So wie diese nach zwei kleinen Wirbelwinden aussah, kam dies einem Tornado bildlich sehr nah.
Und dann war es endlich soweit, ich besuchte alle mir am wichtigsten liegenden Menschen und alle hatten Zeit, oder nahmen sich diese extra für mich/uns- an dieser Stelle Danke D. trotz Deiner turbulenten Zeit hast Du es einrichten können. Ich drücke Dich!
Das Wetter war ein Traum, als wäre es für mich so inszeniert worden. Durch Frankfurts Straßen zu schlendern in der Sonne – ja, dass hat mir einfach sehr gefehlt. Das turbulente Treiben in den Straßen von einem gemütlichen Straßencafé aus zu beobachten, das ist eben Stadt-meine Stadt! Ich mag diese ständige Bewegung, ich spüre so das was passiert, dass wir leben,dass es voran geht und nichts einschläft.
Im Sauerland ist irgendwie immer Totenstille, will man Menschen um sich herum haben, geht man in den Supermarkt einkaufen,oder am Wochenende an den See, da „sindse“ dann wirklich alle, aus Inland und Umland. Da wird dann ein Ausflug auch zum Stressor, wenn man schon auf dem Weg dorthin im Wochenendverkehr steht und nur mit gut Glück und ein wenig illegaler Trickserei doch noch zu einem Parkplatz kommt. Ich merke die Stadtluft ist auch gar nicht so schlecht. Sie hat einen bestimmten Geruch im Sommer, ich liebe es!
Unsere Stammrestaurants wurden besucht, oder auch einfach nur Stammrituale durchgeführt, weil es doch immer so war, wenn man zusammen kommt. Diese 4 Tage haben wir so intensiv ausgekostet und dort verlebt, wie ich die letzten 3 Jahre nicht mehr in Ffm erlebt habe.
Ich habe mich so sehr in das Muttergeschäft gegeben und nebenbei gearbeitet und auch den Haushalt geführt, das ich diese schönen Dinge aber auch Freundschaften total vernachlässigt habe wie mir nun mit einer Glasklarheit erscheint. Da muss ich erst ins Sauerland ziehen um das zu begreifen-schade, oder vielmehr DANKE!
Und dennoch, das Land der Wolls hat mich wieder und ich bin nicht unglücklich. Ich hatte ein wenig angst vor der Rückkehr. Ich dachte in ein tiefes Loch fallen zu können. Aber keineswegs, ich war beschwingt und habe meinen Alltag schnell wieder weitergelebt, ein Bewerbungsgespräch geführt, mit erfolgreichem Ausgang und ein schönes Pfingstwochenende mit der Verwandtschaft verbracht. Auch diese fanden das Sauerland überraschend schön und finden auch, dass wir es hier nicht schlecht getroffen haben. Es sind eben immer die Dinge die man nicht immer um sich herum hat, die man genießt. Genauso wie der Traum in Südfrankreich oder der Karibik am Meer leben zu wollen und zu können. Aber könnte man wirklich? Es wäre ja wieder normal und normal ist eben nicht mehr besonders.
Besonders schön aber jetzt schon die Vorfreude. Wir fahren bald wieder für ein paar Tage nach Ffm.
Werde ich es wieder so erleben?. Vielleicht wird mich da schon wieder ein anderes Ffm erwarten, mal sehen. Denn das immer alle Freunde Zeit haben, sich diese nehmen oder nicht im Urlaub sind, das wird nicht immer so sein und das weiß ich. Woll !?!