Mähen, Schneiden,Kärchern- Das Sauerland wird fein!

Samstagmorgen, latent spürt man ein Vibrieren und ein Dröhnen. Nein es ist nicht das lautlos gestellte Telefon unter dem Kopfkissen, das ich wieder vergessen habe auf den Nachttisch zu stellen, als ich mal wieder in der Nacht nicht schlafen konnte und bei Pinterest und Co. meine Zeit bis zur totalen Ermüdung verbrachte. Nein es sind die fleißigen Sauerländer. Früh stehen sie auf und machen es sich zum Angrillen im Garten richtig schön. Die Sonnenstrahlen schon so früh am Morgen zu erblicken läßt auch mich energiegeladen wie schon lange nicht mehr und trotz nächtlicher Störungen durch das Einfordern des 24 h Roomservice meiner Tochter, fröhlich aus dem Bett hüpfen. Die Männer brummen noch vor sich hin. Also gehe ich auf leisen Sohlen Richtung Küche, um mir meinen Filterkaffee aufzusetzen. Ja richtig gehört, ich bin seit geraumer Zeit kein Kapseltrinker mehr, noch Vollautomat-Café Crema-User. Nein ich präferiere es oldschool mit Filter, oder French Press. Letzteres ist eine andere Kaffeezuberietungsart ohne Filter, also nicht falsch verstehen.

Draußen wird gemäht und geschnitten und  gekärchert( so nennt man das doch?), beim Anblick auf unseren wild gewordenen Rasenschnitt ist klar, wir müssen heute mähen. Man will ja auch nicht auffallen hier im Sauerland, da muss der Rasen aussehen wie kurz vor Wimbledonbeginn. Stadt macht faul, wir mussten außer mal Terasse oder Balkon fegen nie etwas tun. Aber wir wussten worauf wir uns einließen als wir das Objekt mieteten. Speziell dafür haben wir ja auch  gewissen Anschaffungen für die Gartenpflege erworben. Eine Designerjeans wäre mir lieber gewesen… aber wozu brauche ich hier im Sauerland schon eine Designerjeans…

Also machten wir uns am frühen Nachmittag dann tatsächlich ran an den Perfect Cut. Mein Mann mähte als gäb es kein Morgen mehr und als hätte er sein Leben nichts anderes getan, hat er gut gemacht, mein Mann! Und dann, als es fertig war, da waren wir stolz! Wir schauten uns zufrieden die frisch friesierte Rasenfläche an und neuer Aktionismus kam auf, so bauten wir noch schnell den Sandkasten auf, schütteten den mit Kraft und Schweiß herbeigeholten Sahara-Sand in den Kasten und unsere Kinder spielten und budelten begeistert im Sand.

In Frankfurt hätten wir das so nicht gehabt. Wir wären am Wochenende an einen öffentlichen Spielplatz gegangen, dort hätten unsere Kinder vielleicht mit anderen Kindern gespielt, aber dann kommen da diese Mütter überangagiert gleich mitangerannt, natürlich ohne Einen eines Blickes zu würdigen und holen Nachwuchs samt Spielzeug ab und setzen es provokativ einen Meter weiter weg. Dann sage ich, Ok also wie können die Spielsachen gerne teilen und meine Tochter ist auch nicht ansteckend. Und dann geht die Konversation meist dem Ende zu, mit „ach ne der Konstantin Elias beißt und schlägt gerne wenn er sich zu sehr auf die Pelle gerückt fühlt, daher will ich ihn vorsichtshalber mal weg setzen“. AHA, woran das wohl liegt, armer Junge denke ich und lass meine Kind natürlich auch mal ohne mich spielen, sie soll sich ja entfalten können.

Im Sauerland ist alles etwas entspannter. Aber meist gibt es leider nicht viele öffentliche Spielplätze die genutzt werden von Menschen, das ist etwas schade. Die meisten haben ihren Playground zu Hause, so wie wir jetzt, ich merke, wir werden langsam zu richtigen Sauerländern, Woll?!

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