Sommer, Sonne Sauerland

Ein schönes Wochenende stand uns bevor. Das erste sommerlich warme Wochenende mit Temperaturen über den Gefrierpunkt, juchuu. Das es gleich von null auf 24°C hoch gehen würde, hätten wir uns nie erträumt. Also raus aus dem Wintermantel und den Ugg Boots und rein in die Ballerinas und Shorts- aber oh jee wo war das Zeug, wie heißt das gleich, ah Sommerkleidung – doch gleich. Da wir noch einige Kartons nicht ausgepackt hatten war es klar wie Kloßbrühe, dass sich genau dieser natürlich noch in den Kisten befindenwürde und natürlich die Kiste ganz ganz unten. Endlich sommertauglich ausgestattet fuhren wir los in den Baumarkt mit den drei Buchstaben. Wir wollten einen Sandkasten kaufen für unsere Tochter und auch den Sohn, der den Sand hoffentlich nicht essen wird. Plastikmuschel oder Holzkasten, mit Abdeckung oder ohne und wieviel Sand braucht so ein Sandkasten überhaupt. Fragen über Fragen. Letztendlich entschlossen wir uns dann dort gegen unsere Bequemlichkeit einer Sandmuschel aus PLASTIK(wir hatten eigentlich keine Lust zu bauen) dann doch für ein Holzmodell mit runterkurbelbaren Sonnendach. Ich sah unsere Kinder schon darin Kuchen backen und essen. Aber wieviel Sand muss in so einen Sandkasten eigentlich der 120×120 groß ist? Wir suchten überall nach einem Hauch von Information, aber nirgends, auch im Internet fand ich so schnell nix. Also luden wir mal 100 Kg drauf. Mein starker und muskulöser Mann machte das mit links. Aus dem letzten Loch keuchend nach dem vierten Sack kam endlich ein Mitarbeiter den ich schnell fragte, ob die Sandmenge ausreiche. Er schaute nach und sagte nur belächelnd, naja 120x120cm ist doch klar 8 – 10Säcke brauchen Sie da, das weiß man ja. Uii der Blick meines Mannes der imernoch keuchte-unbezahlbar. Also nochmal 4 Säcke drauf und kurz vor dem Kollabieren gingen wir zur Kasse.

Dort merkten wir plötzlich, das wir den Sandkasten nun mit den Sandsäcken den Barcode des Sandkasten völlig verdeckt haben. Ich kommentiere das jetzt mal nicht weiter.

Völlig erledigt fuhren wir dann nach Hause,parkten direkt vor der Haustür. Das ist übrigens ein Luxus im Sauerland. In Frankfurt fährt man ja gerne mal ein paar Blöcke bis ein Parkplatz gefunden ist. Aber hier einfach vor die Haustür zu fahren ein herrlich dekadentes Gefühl. Aber dann OH SCHRECK!!! Unsere Haustür stand Sperangelweit offen und im Flur mein geliefertesPäckchen, das ich tatsächlich erwartete. Erschrocken tapste ich ein wenig vorsichtig ins Haus und rief vorsichtshalber mal >>Hallo<< in den Flur. Das ein Einbrecher jetzt nicht gerade zurückrufen würde“Hätt ich Dich heut erwartet hätt ich Kuchen dabei“, war mir auch klar. Aber ich rief trotzdem gefühlte 20 mal Hallo in der Hoffnung er würde es hören. Er könnte ja netterweise aus dem Fenster springen, oder so. Aber da fiel mir Dummerchen ja wieder ein, wir wohnen doch im Sauerland, mensch!,in der sichersten Gegend Deutschlands, was soll da eigentlich passieren. Alles war noch an seinem Platz und der nette Paketbote hat auch einfach als sei er so eine offene Gastfreundschaft gewohnt, sein Paket abgelegt, aber die Tür nicht zugezogen-man könnte ja noch irgendwo in der Nähe sein, sehr umsichtig dieser Paketbote dachte ich. Ja so ist das im Sauerland.

Es war schon zu spät den Sandkasten aufzubauen und so beschlossen wir erstmal auf der Terasse zu chillen. Die Sandsäcke die T. nach draußen brachte stellten sich als echt als gute Hocker um die Beine hoch zu legen heraus. Und dann folgte auch noch unser erstes Angrillen. Mit unserem Lotus Holzkohlegrill, der für wenig Rauchentwicklung sorgt,hatten wir in Frankfurt ja immer etwas angst wenn wir auf dem Balkon grillten, ob sich nicht doch noch ein Nachbar beschwerend dazugesellen könnte, aber hier waren wir ungestört und konnten einfach losfeuern-herrlich!

Am Sonntag hatten wir auch noch ein kleines Highlight, welches sich durch diesen Blog ergeben hatte. Ich beschrieb in einem früheren Beitrag unseren Besuch im Möbelhaus in Hamm. Darauf schrieb eine liebe ehemalige Kommilitonin gleich, das wir uns knapp verpasst hätten, da sie an dem hiesigen Wochenende auch in Hamm ihre Familie besuchte. Daraufhin teilte sie mir auch mit, dass in Soest V. und T.wohnen. Ein Pärchen aus Studienzeiten, mit denen ich regelmäßig lustlos die ein oder andere Vorlesung teilte und froh war, dass sie dieses Leiden mit mir teilen konnten. Also schrieb ich V. an und prompt nun keine 2-3 Wochen später trafen wir uns in ihrem ganz privaten herrlichen Rückzugsort in Soest. Die Kinder konnten spielen und wir genossen das schöne Wetter in einem der schönsten Gärten die ich bis dato kannte und sprachen über alte Zeiten und das wir ja doch froh sind, dies alles hinter uns gelassen zu haben. Wenn man sagt man hat sich seit 15 Jahren nicht gesehen ist das schon eine krasse Zeit, da fühlt man sich echt alt, aber es war erfrischend schön und ich freue mich die vier bald wiederzusehen, vielleicht ja in unserem zwar nicht ganz so perfekten Garten, aber mit Sandkasten zum runterkurbeln, wenn er bis dahin steht,oder noch steht,woll!

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